Ätherische Öle einnehmen – Diese Anwendungsmöglichkeit von ätherischen Ölen ist sehr verbreitet. Oftmals werden dabei große Mengen (mehrere Tropfen in einer Kapsel) an ätherischen Ölen, die teilweise sehr reizend sind, unreflektiert und auf Empfehlung von Wellness-Beraterinnen (ohne ärztliche Ausbildung) eingenommen.
In diesem Blogartikel erfährst du, weshalb die Einnahme von ätherischen Ölen gesundheitsbedenklich sein kann und welche Alternativen es zur Einnahme von ätherischen Ölen gibt.
Was sind ätherische Öle?
Ätherische Öle sind flüssige Bestandteile duftender Pflanzen, die mittels Wasser- oder Wasserdampfdestillation bzw. Pressung aus Pflanzenmaterial gewonnen werden. Ätherische Öle werden als Vielstoffgemische bezeichnet. Sie können aus bis zu 400 unterschiedlichen Inhaltsstoffen bestehen. Zu den Inhaltsstoffen erfährst du weiter unten mehr.
Bei ätherischen Ölen handelt es sich um hochkonzentrierte Stoffe. Ich möchte das Wort „hochkonzentriert“ etwas verbildlichen:
In einem Tropfen Zitronenöl steckt die Kraft von 10 Zitronenschalen.
In einem Tropfen Thymian steckt die Kraft von einem Kübel Pflanzenmaterial.
Mit diesem Bild vor Augen, wird einem schnell klar, welche Pflanzenkraft in den Naturessenzen steckt.
Jetzt frage ich dich: Würdest du dir einen Tee aus einem Kübel Thymian brühen? Würdest du ein Glas Wasser mit der abgeraspelten Schale von 10 Zitronen trinken?
Chemische Zusammensetzung von ätherischen Ölen
Jedes ätherische Öl besteht aus einer Vielzahl von verschiedenen chemischen Stoffen. Diese Inhaltsstoffe haben bestimmte Wirkungen und Eigenschaften.
Die Inhaltsstoffe können in 2 Hautgruppen unterteilt werden:
- Terpene: 90% der Inhaltsstoffe sind Terpene
- Phenylpropane
Terpene
Terpene werden in verschiedenen Gruppen eingeteilt. Die meisten davon sind sehr gut verträglich. Doch es gibt darunter eine Gruppe – die Monoterpenketone – die, gerade hinsichtlich der Einnahme von ätherischen Ölen, vorsichtig zu verwenden ist.
Monoterpenketone können neurotoxisch, hepatotoxisch, abortiv sowie krampfauslösend wirken. Monoterpenketone sind (in unterschiedlichen Konzentrationen) enthalten in
- Pfefferminze
- Rosmarin ct. Kampfer
- Kümmel
- Salbei
- Schopflavendel.
Über die Haut oder die Nase aufgenommen sind Monoterpenketone, wenn sie entsprechend verdünnt sind, gut verträglich, doch die innerliche Verwendung sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Phenylpropane
Phenylpropane zählen zu den stärksten und reizendsten Inhaltsstoffen, die in ätherischen Ölen aufzufinden sind. Zu Phenylpropanen gehören beispielsweise Phenole.
Phenole können leberschädigend sein, wenn sie über einen längeren Zeitraum eingenommen werden sowie haut– und schleimhautreizend. Phenole können darüber hinaus bei Einnahme auch die Darmflora zerstören.
Phenole sind zu finden in
- Zimt
- Gewürznelke
- Bergbohnenkraut
- Thymian ct. Thymol
- Oregano
Diese ätherischen Öle sollten daher nicht eingenommen werden.
Ätherische Öle einnehmen – So geht‘s
Auch wenn ich persönlich kein Fan davon bin ätherische Öle einzunehmen, obliegt die Entscheidung darüber bei jedem selbst.
Daher möchte ich hier ein paar Tipps und Informationen über die Einnahme geben.
Ätherische Öle in Getränken
Ein großer Trend ist Wasser mit ätherischen Ölen aufzupeppen. Besonders gern werden dazu Zitrusdüfte verwendet.
Bitte beachte dabei folgendes: Ätherische Öle lösen sich nicht im Wasser auf. Würdest du das Zitronenöl nur ins Wasser tropfen, schwimmt es einfach oben auf. Um das ätherische Öle zu lösen, benötigst du einen Emulgator. Hierzu kannst du etwas Honig nehmen. Vermische zuerst das ätherische Öl mit etwas Honig und gib diese Mischung anschließend ins Wasser und verrühre es.
Verwende maximal 1 Tropfen pro Glas Wasser, besser ist es 1 Tropfen in einem Krug Wasser zu vermischen (Du erinnerst dich: 1 Tropfen entspricht 10 Zitronenschalen).
Verwende unbedingt Zitrusöle aus kontrolliert biologischem Anbau. Zitrusöle werden kaltgepresst und sämtliche Pestizide könnten somit auch in das ätherische Öle gelangen.
Ätherische Öle in der Aromaküche
Ätherische Öle werden sehr gerne beim Kochen und Backen verwendet. Vor allem jene ätherischen Ölen, die in Gewürzen oder Zitrusfrüchten vorkommen.
Auch beim Kochen und Backen sollte sehr niedrig dosiert werden. Verwende maximal 1 Tropfen oder benetze die Spitze eines Metallspießes mit etwas ätherischem Öl, das ist absolut ausreichend.
Ätherische Öle zum Kochen findest du hier:
Literaturempfehlung* zur Aromaküche:
Ätherische Öle in Kapseln
Sehr gerne wird die Einnahme von ätherischen Ölen in Kapseln empfohlen. Teilweise lese ich haarsträubende Empfehlungen, mehrere Tropfen von stark reizenden ätherischen Ölen, wie Oregano, Zimt oder Nelke unverdünnt in Kapseln mehrmals täglich einzunehmen.
Gerade die Einnahme von Oregano wird oft empfohlen um das Immunsystem zu stärken. Oreganoöl kann jedoch die Darmflora genauso schädigen wie Antibiotikum. (Übrigens ein Großteil unseres Immunsystems sitzt im Darm – für mich also ein Widerspruch in sich).
Hinterfrage die Einnahme von Kapseln sehr stark, vor allem wenn sie nicht von Ärzten kommen und sehr reizende ätherische Öle betrifft.
Zusätzlich zum Thema Kapseln solltest du wissen, dass es wichtig ist Kapseln zu verwenden, die von der Magensäure nicht angegriffen werden. Die Kapseln sollten sich erst im Dünndarm auflösen.
Mehr Infos zur Einnahme von ätherischen Ölen in Kapseln findest du auf Eliane Zimmermann’s Blog.
Qualität der ätherischen Öle
Verwende ausschließlich ätherische Öle aus kontrolliert biologischem Anbau
Ätherische Öle einnehmen - So bitte nicht
Auch wenn ätherische Öle aus Pflanzen gewonnen werden und somit „natürlich“ sind – bedeutet das nicht, dass sie bedenkenlos eingenommen werden. Es handelt sich um sehr hochkonzentrierte chemische Stoffe, die starke Wirkungen haben und auch Nebenwirkungen haben können.
Daher beachte bei der Einnahme bitte folgendes:
- Vermeide haut- und schleimhautreizenden ätherische Öle
Es gibt einige ätherische Öle wie Zimt, Gewürznelke oder Oregano, die nicht eingenommen werden sollen. Sie können Sodbrennen verursachen sowie die Darmflora zerstören.
- keine unverdünnte Einnahme
Ätherische Öle dürfen nicht unverdünnt bzw. ohne Emulgator eingenommen werden, da sie die Schleimhäute stark reizen können.
- Nicht langfristig einnehmen
Ätherische Öle sollten nicht über einen langfristigen Zeitraum – schon gar nicht in erhöhter Menge – eingenommen werden.
Werden ätherische Öle zu therapeutischen Zwecken und über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, sollte die Einnahme von einem Arzt begleitet und regelmäßig die Blutwerte – vor allem die Leberwerte – kontrolliert werden.
Ätherische Öle sollten weder von Schwangeren noch von Kindern eingenommen werden.
Alternativen zur Einnahme von ätherischen Ölen
Wir alle möchten unserem Körper etwas Gutes tun, möchten auf soviel Chemie in Form von Medikamenten verzichten und unser Immunsystem stärken. Doch ätherische Öle innerlich verwendet, eignen sich nur bedingt dafür. Denn unsachgemäß angewendet können sie sogar das Gegenteil bewirken.
Wie du ätherische Öle sicher anwendest und ihre wohltuende Wirkung für dich und deine Gesundheit nutzt, kannst du in diesem Blogartikel nachlesen: 9 einfach Wege um ätherische Öle anzuwenden
Zusätzlich möchte ich dir Hydrolate und native Pflanzenöle ans Herz legen. Beide sind Teil der Aromatherapie. Hydroalte und kaltgepresste Pflanzenöle eignen sich im Gegensatz zu ätherischen Ölen sehr gut zur innerlichen Anwendung.
Hydrolate
Hydrolate sind sehr gut zum Einnehmen oder für die Aromaküche geeignet. Ätherische Öle sind in Hydrolaten nur in Spuren vorhanden (ähnlich der Konzentration in der Pflanze).
Daher wirken Hydrolate sehr sanft und können auch von Kindern eingenommen werden.
Hydrolate helfen bei vielen kleinen Wehwehchen und Beschwerden. Eingefroren sind sie perfekt um bei sämtlichen Themen im Mund-, Rachen- und Halsbereich zu unterstützen, vor allem wenn zusätzlich Kälte erwünscht ist.
Auch bei Erkältungsbeschwerden können sie oral verwendet sehr gut begleiten, Symptome lindern und das Immunsystem stärken.
Hydrolate können direkt in den Mund gesprüht werden, aber auch Wasser und Getränke aufpeppen.
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Native Pflanzenöle
Native Pflanzenöle werden aus Samen und Nüssen gepresst. Pflanzenöle bestehen aus wertvollen Stoffen, wie Fettsäuren und Fettbegleitstoffen (sekundäre Pflanzenstoffe).
Fettsäuren sind essentiell für die Entwicklung unseres Körpers und um den Organismus aufrecht zu erhalten. Es werden gesättigte, einfach ungesättigte und mehr ungesättigte Fettsäuren unterschieden.
Ungesättigte Fettsäuren werden für viele Prozesse und Abläufe im Körper benötigt. Sie beeinflussen beispielsweise das Hormonsystem, das Immunsystem, den Cholesterinspiegel, das Herz-Kreislauf-System und die Blutdruckregulation.
Mehrfach ungesättigte Fettsäuren kann unser Körper nicht selbst herstellen, sie müssen zugeführt werden. Daher sollten sie in Form von nativen Pflanzenölen täglich in unsere Ernährung eingebaut werden.
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Die Anwendungsempfehlungen ersetzen keinen Besuch beim Arzt. Krankheiten und gesundheitliche Beschwerden lasse bitte immer vom Arzt abklären.
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